Preisträger 2011

Übergabe des Eva- Seligmann-Förderpreises 2011 an die Oberschule Roland zu Bremen

„Inklusives Lernen an Schulen"

Redebeitrag zur Preisverleihung am 23.03.2012


Liebes Kollegium, liebe Schülerinnen und Schüler, lieber Ecki Feige, lieber Dieter Kliemann,

Eva Seligmann geboren 1912 in Berlin, gestorben 1997 in Bremen kehrte 1946 aus dem Exil nach Deutschland zurück, um eine Schule zu gründen die das Ziel hat: „Eine Integration für alle, auch für Benachteiligte" zu schaffen. Ab 1956 baute sie in Bremen die sonderpädagogische Förderung auf und war dabei als Lehrerin, Schulleiterin sowie später als Schulrätin im Sonderschulwesen tätig.

Nach ihr benannt worden sind aufgrund ihrer Verdienste:

- Die Eva - Seligmann - Schule in Nürnberg, ein sonderpädagogisches Förderzentrum,
- die Eva - Seligmann - Straße in Bremen - Bockhorn,
- das Eva - Seligmann - Haus, eine Begegnungsstätte der AWO in Bremen - Farge und eben
- der Eva - Seligmann - Förderpreis des vds - Verband Sonderpädagogik des Landesverbandes Bremen e.V.

zu dessen Auszeichnung des Preisträgers 2011

-- der Oberschule „Roland zu Bremen" --

wir heute hier zusammen gekommen sind.

Unter dem Motto „Inklusives Lernen an Schulen" zeichnet der vds - Verband Sonderpädagogik in diesem Jahr zum ersten Mal Schulen aus, in denen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung vorbildlich gemeinsam lernen und leben. Mit diesem Förderpreis soll gute Praxis an Bremer Schulen bekannter gemacht werden, die eine bessere Teilhabe ermöglichen - unabhängig von Herkunft, Beeinträchtigung oder sonstiger Benachteiligung und somit Impulse für eine Ausweitung qualitativer inklusiver Bildungsangebote gegeben werden.

Der vds - Verband Sonderpädagogik e.V. besteht seit 1998 und hat mehr als 10.000 Mitglieder. Die Arbeit des Verbandes beinhaltet alle Aspekte der pädagogischen Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Menschen. Seine Mitglieder stehen zum großen Teil in der praktischen Arbeit für behinderte oder benachteiligte Kinder und Jugendliche. Daneben ist der vds Herausgeber der europaweit auflagenstärksten Fachpublikation, der ZEITSCHRIFT FÜR HEILPÄDAGOGIK, sowie Veranstalter zahlreicher Fachtagungen und Kongressen.

Eine „Kultur der Inklusion" - Aktivität, Teilhabe und Teilnahme zu schaffen, für dieses Ziel steht der vds. Inklusion heißt, dass sich alle (Bildungs-)einrichtungen den vielfältigen und individuellen Bedarfen der Menschen anpassen. Dabei bildet Inklusion den Rahmen und das Fundament von Bildung und Erziehung mit Prävention, Integration, Kooperation, Aktivität und Teilhabe sowie verschiedene Formen von Unterstützungsangeboten.

Als Fachverband setzt sich der vds dabei für die zielgerichtete Weiterentwicklung eines inklusiven Bildungssystems ein, begleitet kritisch - konstruktiv diesen Prozess und achtet auf die Einhaltung notwendiger Professionalität und Qualitätsstandards.

In der Oberschule Roland zu Bremen sind diese Professionalität und Qualität durchgängig erkennbar und Basis der pädagogischen Arbeit. Die gemeinsame ganztägige Unterrichtung, individualisiertes Lernen, Durchlässigkeit, Kooperation und ein positives Schul- sowie Lernklima sind hier nicht nur schriftlich fixierte Leitgedanken, sondern gelebter Alltag.

Eine wesentliche Voraussetzung, dass das Ganze so gut funktioniert ist die langjährige Tradition der integrativen und jetzt inklusiven Arbeit. Bereits seit 2004 besuchten Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen Integrationsklassen und wurden gemeinsam unterrichtet. Akzeptanz und das Miteinander hatten Zeit zu wachsen und durch das gesamte Kollegium und die Schülerschaft getragen zu werden.

Zu Zeiten großer öffentlicher Kritik am inklusiven Bildungssystem möchte der vds mit dieser Preisverleihung ein Zeichen setzen, dass unter bestimmten Voraussetzung Inklusion für alle Beteiligten das Paradigma der Zukunft ist. Zugleich darf aber niemand, sei es aus ideologischen Gründen oder Ignoranz, vor den realen Problemen die Augen verschließen.

Foto von der Übergabe des Eva-Seligmann-Förderpreises 2011Lieber Ecki Feige, lieber Dieter Kliemann darf ich nun euch, stellvertretend für das Kollegium und die Schülerschaft nach vorne bitten, um der - Oberschule Roland zu Bremen - diese Urkunde, als auch einen Scheck im Wert von 500,- € zu überreichen.

Stefanie Höfer
Vorsitzende des vds - Landesverband Bremen e.V.

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